Geschichte des Judos
Die Anfänge des Judo reichen bis 710 n. Chr. zurück. Seit 717 fand am japanischen Kaiserhof alljährlich ein Preisringen statt. Dabei waren die Teilnehmer in voller Rüstung im Ring.
Zwischen 1136 bis 1568 n. Chr. entwickelten sich dann verschiedenste waffenlose Nahkampfsysteme, mit teils leichteren Rüstungen.
Über die Entstehung des Jiu-Jitsu gibt es verschiedene Sagen und Berichte. Eine davon ist die eines Arztes, der in China die Kunst der Selbstverteidigung studierte. Zurück in Japan angekommen, zog er sich in einen Tempel zurück. Am 21. Tag im Tempel begann es stark zu schneien und er beobachtete, wie einige Äste der Bäume unter der Last des Schnees zusammenbrachen. Die Äste eines Weidenbaums jedoch gaben aufgrund ihrer Elastizität nach und warfen den Schnee ab. So entstand das Prinzip des „Ju“, was nichts anderes wie „Nachgeben“ bedeutet. Das „Ju“ bildete auch später bei der Entwicklung des Judo ein wesentliches Prinzip: “Siegen durch Nachgeben.“
Jigiro Kano (1860-1938), der Begründer des Judo, der an verschiedenen Schulen Jiu-Jitsu lernte, eröffnete 1882 seine eigene Schule, den Kodokan. Er entfernte die gefährlichen Techniken des Jiu-Jitsu, wie Stöße, Schläge, Tritte und viele brutale Hebeltechniken. Somit entstand ein sportlicher Zweikampf, der größere Verletzungen verhindern sollte.
Das Judo schaffte jedoch in Japan erst den Durchbruch, als 1886 in einem Wettkampf Kanos Judoschüler gegen die traditionellen Jiu-Jitsu Schüler gewannen. Aufgrund dieses Sieges wurde Judo bald bei der Polizei und der Armee eingeführt. 1911 wurde es sogar in allen Mittelschulen Pflichtfach.
Neben dem technischen Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ steht auch das moralische Prinzip im Vordergrund: “Gegenseitiges Unterstützen und Verstehen“, „Verantwortung für den Partner“ und „Unversehrtheit des Partners“. Des Weiteren sollte beim Judo „Disziplin und Respekt“ herrschen.